Logo Kanton Bern / Canton de BerneBEinfo - Personalmagazin der bernischen Kantonsverwaltung

Markus Aebischer, Leiter Technischer Dienst, Institut für Pathologie, Uni Bern

Markus Aebischer (53) ist als Leiter Technischer Dienst beim Institut für Pathologie verantwortlich fürs Funktionieren vieler wichtiger Geräte wie des Muto-Druckers für die Gewebeproben, der Kühlschränke, in denen die Proben liegen und die nie ausfallen dürfen, oder des 950-Liter-Tanks im Untergeschoss, aus dem das Formalin in die Labors in den oberen Etagen fliesst. Dabei schenkt Markus Aebischer auch der kleinsten Mikroskop-Lampe Beachtung: «Wenn eine Lampe nicht brennt, dann wirft dies kein gutes Licht auf den technischen Dienst», sagt er.

«Morgens um 7 Uhr bin ich bereits im Haus unterwegs, im Institut für Pathologie der Uni Bern an der Murtenstrasse. Ich bin Leiter des dreiköpfigen Teams des technischen Dienstes. Wenn ich mich am Morgen auf den Rundgang durchs sechsstöckige Haus begebe, kontrolliere ich alles. Ich schaue nach, ob alle grossen Anlagen wie der Dampferzeuger, die Osmosewasser-Anlage, aber auch die Warmwasserpumpe reibungslos funktionieren. Ich halte dabei Augen und Ohren offen: Tönt etwas anders als üblicherweise? Blinkt irgendwo eine Lampe auf – oder bleibt es da dunkel, wo Licht brennen müsste? Ich betätige Knöpfe und schaue, ob alles einwandfrei läuft. Viele Geräte befinden sich im Untergeschoss. Beim Dampferzeuger muss ich etwa prüfen, ob nicht zu viel Wasser im Tank ist und er somit zu viel Druck generiert. Die Kühlschränke, welche permanent ‒80 °C aufweisen müssen, dürfen nie aussteigen. Darin befinden sich heikle Gewebeproben. Würde ein Kühlschrank ausfallen, könnten dadurch wichtige Forschungsarbeiten zunichtegemacht werden. Deshalb geht ein Alarm los, wenn ein Kühlschrank ein Problem hat, und wir suchen sofort nach einer Lösung.

Bei uns beschäftigen sich die Mitarbeitenden vor allem mit der Erforschung des Gewebes. Wenn beispielsweise in der Insel einer Person bei einer Operation eine Gewebeprobe entnommen wird und diese auf Krebs hin untersucht werden muss, so kommt die Gewebeprobe gleich nach der Entnahme zu uns herüber ins Labor.

Es sind besondere Anforderungen, die an einen technischen Dienst bei der Pathologie gestellt werden. Da ist zum einen die Hygiene: Die Arbeitsflächen in den Labors müssen steril sein. Zum anderen sind da die vielen technischen Geräte, die gewartet werden müssen. 

Ich arbeite seit zweieinhalb Jahren im Institut für Pathologie. Ursprünglich schloss ich die eidg. Ausbildung zum Maler ab. In den Gebäudeunterhalt bin ich durch meinen Vater gekommen. Er arbeitete bei der Telekommunikationsfirma Ascom in Bümpliz im Unterhalt. Als er pensioniert wurde, fragte er mich: Würde dich dieser Job interessieren? Mit Begeisterung nahm ich die Herausforderung in diesem 13-köpfigen Team an und konnte in zwölf Jahren vielfältige Erfahrungen sammeln. Als die Firma umstrukturiert wurde, war für mich die Zeit gekommen, eine neue Aufgabe zu suchen. Ich wechselte in die Hotellerie und fing beim Grandhotel Victoria-Jungfrau in Interlaken an, wo ich für den technischen Unterhalt zuständig war. Es wurden hohe Ansprüche an unseren Service gestellt und wir mussten natürlich auch eine Reihe von Knigge-Regeln beherrschen. Vor viereinhalb Jahren wechselte ich den Betrieb, weil ich wieder in der Region Bern arbeiten wollte, und wurde beim Gymnasium Neufeld im Hausdienst angestellt. Als mir ein früherer Kollege von der Ascom sagte, dass die Stelle als Teamleiter Technischer Dienst bei der Pathologie frei sei, habe ich mein Glück versucht – und es gefunden.

Ich mag diese Arbeit. Ich kann mich immer wieder in neue Aufgaben einarbeiten, mich weiterbilden und dazulernen. In meinem Job muss ich gut organisiert sein. Ich muss nicht alles selber können. Ich bin eher wie ein Generalunternehmer: Wenn meine zwei Kollegen und ich das Problem nicht beheben können, ziehen wir die Spezialisten bei.

Seit meinem 16. Lebensjahr fotografiere ich. Es wurde eine Passion daraus, die auch ein guter Ausgleich zu meinem Hauptjob ist. Ich habe mich auf Landschaftsfotografien spezialisiert und schon mehr als zehn Bildbände veröffentlicht. Zu meinen Auftraggebern gehören Schweiz Tourismus, Präsenz Schweiz oder die Jungfraubahnen. Dank meinem Teilzeitpensum kann ich mich jeden zweiten Freitag meiner Leidenschaft, der Fotografie, widmen. Auf Reisen mit meiner Partnerin dokumentiere ich das Erlebte mit meinen Bildern. 

Wenn ich dann am Montag wieder im Institut für Pathologie bin, konzentriere ich mich bei meinem morgendlichen Durchgang wieder darauf, ob alles so ist, wie es sein sollte. Etwa, ob der bildgebende Muto-Drucker für die Gewebeproben funktioniert oder mit dem 950-Liter-Tank im Untergeschoss alles in Ordnung ist, aus dem das Formalin in die Labors in den oberen Etagen fliesst. Ein neuer Rundgang, ein neuer Tag hat begonnen.»

Aufgezeichnet von Catherine Arber

Seite teilen