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Maria Andrade, Eiskunstläuferin und Lernende im Regierungsstatthalteramt Berner Jura

Die 16-jährige Maria Andrade aus Tramelan hat 2022 ihre Lehre als kaufmännische Angestellte im Regierungsstatthalteramt Berner Jura in Courtelary begonnen. Sie gilt als «Berner Talent» und versucht, ihre Berufsausbildung mit ihrer Leidenschaft für das Eiskunstlaufen und ihren sportlichen Ambitionen in Einklang zu bringen. «BEinfo» hat sich nach ihrer Rückkehr von den Junioren-Weltmeisterschaften im Synchron-Eiskunstlaufen in Angers (Frankreich), wo sie mit ihrem Team für die Schweiz am Start war, im Berner Jura mit ihr getroffen.

«Um 7 Uhr morgens sitze ich im Zug, höre Musik und surfe in den sozialen Medien, während ich von Tramelan ins Regierungsstatthalteramt nach Courtelary fahre. Ich habe meine Lehre im August 2022 begonnen. Was mir an der Ausbildung gefällt, ist die Vielfalt der Aufgaben in dieser Behörde. Jedes Jahr wechsle ich die Abteilung. Im Moment bin ich in der Kanzlei, was mir den direkten Kontakt zur Bevölkerung ermöglicht. Später wird es bei meiner Ausbildung um die Bereiche Erbrecht, Hotel- und Gastgewerbe sowie häusliche Gewalt gehen – ein Thema, das mich besonders interessiert. Das dritte Lehrjahr findet dann in der Abteilung Bauwesen statt.

Ich arbeite drei Tage pro Woche im Büro in Courtelary und bin zwei Tage pro Woche an der Berufsschule CEFF in St. Immer. Dabei muss ich meine zweisprachige Ausbildung mit meiner seit Kindertagen bestehenden Leidenschaft für das Eiskunstlaufen in Einklang bringen. Alles begann, als ich drei Jahre alt war und einen Kurs im Eislaufclub Tramelan gewann. Seither hat mich die Begeisterung für diesen Sport nicht mehr losgelassen. Heute absolviere ich mehrmals pro Woche ein Eiskunstlauftraining in Tramelan und ein Synchron-Eiskunstlauftraining in Burgdorf. Um Berufslehre und Sport zu koordinieren, braucht es eine gewisse Strenge bei der Organisation meines Tagesablaufs. Meine Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen vom Regierungsstatthalteramt haben Verständnis für mein sportliches Engagement und sind manchmal sogar überrascht, wenn sie mich in den Medien sehen.

Vor einigen Monaten wurde mir übrigens der Status als ‹Berner Talent› zuerkannt. Dank dieser Anerkennung kann ich gegenüber meinem Arbeitgeber rechtfertigen, dass ich meine sportlichen und beruflichen Aktivitäten miteinander vereinbaren muss. Allerdings bedeutet dies auch, dass ich jedes Jahr Sporttests absolvieren und auf einem bestimmten Niveau antreten muss, um diesen Status aufrechtzuerhalten. Derzeit trainiere ich bis zu acht Stunden pro Woche und nehme mit meinen beiden Vereinen an regionalen und internationalen Wettkämpfen teil.

Dieser Lebensrhythmus ist nicht immer einfach, und manchmal wünsche ich mir, ich hätte mehr Freizeit, wie die meisten meiner Freundinnen und Freunde. Am Wochenende auszugehen, sich mit Freunden zu treffen oder nach einem Arbeitstag den Abend zu geniessen, wird ziemlich kompliziert, vor allem während der Wettkampfsaison. Meine aktuellen Ergebnisse und dass ich mit den Cool Dreams Junior die Schweiz an internationalen Wettbewerben vertreten darf, zeigen mir aber, dass ich Fortschritte mache und sich all die investierten Stunden auszahlen. Eislaufen ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Wenn ich nicht auf dem Eis stehe, um besser zu werden, trainiere ich den jungen Nachwuchs des Eislaufclubs Tramelan. Ich habe das Glück, so meine Leidenschaft weitergeben zu können Und später möchte ich Preisrichterin bei regionalen Eiskunstlaufwettbewerben werden.

Nach meiner Lehre möchte ich meine Ausbildung fortsetzen und meine verschiedenen beruflichen Möglichkeiten ausloten. Bevor ich mich jedoch in dieses neue Abenteuer stürze, will ich ein Jahr lang mit einem Synchron-Eislaufteam in Kanada trainieren.»

Aufgezeichnet von Luca Longo

Foto: Adrian Moser

Veröffentlicht am 27.4.2023

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