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«Recruiting ist wie Dating»

Der Arbeitgeber Kanton Bern wurde mit der nationalen Auszeichnung «Best Recruiters 2023/24» in der Kategorie öffentliche Verwaltung ausgezeichnet. Was bedeutet diese Auszeichnung, worauf achtet der Kanton Bern beim Bewerbungsprozess – und was hat das alles mit Dating zu tun?

Sehr gute Noten für den Kanton Bern: Er hat die nationale Auszeichnung «Best Recruiters» 2023/24 in der Kategorie «Öffentliche Verwaltung» erhalten. Die wissenschaftliche Studie untersucht die Recruiting-Prozesse der 450 grössten Unternehmen und Institutionen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Gewürdigt werden effiziente Bewerbungsverfahren, aussagekräftige Stellenanzeigen, der Umgang mit Bewerbenden und der Eindruck, den der Kanton Bern bei diesen hinterlassen hat. Der Kanton Bern hat in der Kategorie «Öffentliche Verwaltung» gewonnen. Die Preisverleihung fand Ende April in Zürich statt.

Mitarbeitende stehen im Mittelpunkt

Was aber bedeutet diese Auszeichnung? Bei der Preisverleihung wurde hervorgehoben, dass beim Kanton Bern der Mensch im Mittelpunkt des Bewerbungsprozesses steht. Das tönt logisch, ist aber nicht selbstverständlich. Schon auf den Stelleninseraten des Kantons Bern sind anstatt Models Mitarbeitende aus der Kantonsverwaltung abgebildet, die für die «gute Arbeit beim Kanton Bern» ihr Gesicht zeigen. Auf dem Karriereportal des Kantons www.be.ch/karriere erzählen  Mitarbeitende aus verschiedenen Berufen, was für sie der Arbeitgeber Kanton Bern ausmacht. Und in den von Mediamatiklernenden konzipierten und produzierten Videos «3 Fragen an»  erzählen beispielsweise eine Betreuerin im Justizvollzug oder ein Hausdienstmitarbeiter von ihrem Berufsalltag.

«Keine Luftschlösser bauen»

Natürlich sind es positive Aussagen, die den Kanton als guten Arbeitgeber positionieren sollen. Beschönigend sollen sie aber nicht sein. Denn unerfüllte Erwartungen wirken sich längerfristig negativ auf den Arbeitgeber aus. «Wir wollen keine Luftschlösser bauen», sagt Martina Beer, Bereichsleiterin Personalmarketing. «Recruiting ist wie Dating.» Es gehe darum, eine Beziehung auf Augenhöhe mit den Bewerbenden einzugehen, in der die geteilten Werte wie Respekt, Ehrlichkeit oder Zuverlässigkeit gelebt werden. Werden diese Werte wiederholt verletzt, wendet sich die eine der beiden Parteien ab. Im Bewerbungsverfahren hilft es zudem, transparent zu sein: Deshalb hat der Kanton Bern vor zwei Jahren in den Stelleninseraten den Lohnrechner eingeführt, der zur Lohntransparenz und Lohngleichheit beiträgt.

Der Medienmix machts aus

Die meisten Bewerbenden geben an, über den kantonalen Stellenmarkt auf das Stelleninserat gestossen zu sein. Das Personalamt beobachtet aber, dass es sich lohnt, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Ein Mix aus verschiedenen Medien erhöht die Reichweite. LinkedIn beispielsweise erfreut sich zunehmender Beliebtheit; die Followerzahl des Kantons-Accounts  steigt jedes Quartal um 2500 bis 3000 Followerinnen und Follower und beträgt derzeit über 16 000. Apropos beachten: Fachpersonen raten, die Stellen vorzugsweise dienstags, mittwochs oder donnerstags auszuschreiben, da an diesen Tagen Stellensuchende am aktivsten sind.

Ständig am Ball bleiben

Der Kanton Bern beschäftigt insgesamt rund 12 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über 450 verschiedene Funktionen ausüben. Um vakante Stellen besetzen zu können, muss er sich gegenüber der Konkurrenz behaupten können. Denn auch der Kanton Bern ist vom Fachkräfte- oder Arbeitskraftmangel betroffen. Auf seinen eben erhaltenen Lorbeeren ausruhen liegt also nicht drin. Das Personalamt ist bestrebt, das Bewerbungsverfahren weiter effizient, attraktiv und auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten zu gestalten. Es wertet dazu auch die Rückmeldungen der Bewerbenden aus. Zum Entwicklungsprozess gehören auch Fragen wie: Ist es noch angebracht, für jede Stellenausschreibung ein Motivationsschreiben zu verlangen? Welche Bewerbungskanäle können zusätzlich zur bewährten Online-Bewerbung angeboten werden? Oder wie können uns die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz helfen, damit wir uns noch mehr auf den Menschen und weniger auf die mühseligen und zeitraubenden Prozesse konzentrieren können?

Weitere Informationen : www.be.ch/karriere

Text: Catherine Arber
Bild: Personalamt des Kantons Bern
Veröffentlicht am 28.5.2024

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