
Wenn ein Termin beim Verkehrsprüfzentrum ansteht, können alte Erinnerungen hochkommen. Selbst wenn es nur ums Prüfen des eigenen Autos geht.
Der Tag der Fahrprüfung bleibt für viele unvergessen. Die Nervosität beginnt schon auf dem Weg zur Prüfung. Doch offenbar wirkt das Verkehrsprüfzentrum nicht nur auf Neulenkende nervenstrapazierend. Selbst Jahre später, wenn «nur» das eigene Auto geprüft wird, scheint die Anspannung zurückzukehren. Und sorgt dabei für unerwartete Momente.
Bei der technischen Kontrolle des Fahrzeugs dürfen Halterinnen und Halter aktiv mithelfen, zum Beispiel beim Lichttest. Der Prüfer sagt «Fernlicht bitte!» – und schon bewegen sich die Scheibenwischer hin und her. Die Verwechslung der Hebel links und rechts vom Lenkrad ist offenbar ein Klassiker. «Das Licht ist sonst stets automatisch eingestellt», heisst es dann oft. Noch kniffliger wird’s bei den Nebellichtern. Vorne? Hinten? Ratlose Blicke. Der Nebellichtschalter ist unbekanntes Terrain. «Ich brauche die Nebellichter doch nie!», ist eine beliebte Erklärung, meist begleitet von einem peinlich-entschuldigenden Lächeln.
Auch wenn sich der Prüfer das Fahrzeug von unten, aus der Prüfgrube, anschaut, herrscht bei den Halterinnen und Haltern hie und da Verwechslungsgefahr. «Bremse bitte!», ruft der Prüfer – und beherzt wird die Kupplung gedrückt. «Die Bremse ist das Pedal in der Mitte», klingt es geduldig von unten.
Am Ende der knapp 20-minütigen Prüfung ist die Erleichterung spürbar. Fast wie damals, nach der praktischen Fahrprüfung.
Übrigens: Auch die Prüfer bleiben nicht immer unbeeindruckt cool. Wenn nämlich ein bekannter Berner Musiker zur Fahrzeugprüfung vorfährt, steigt sogar beim erfahrensten Prüfer der Puls.
Illustration: phist
Text: Philippe Blatter
Veröffentlicht am: 30.7.2025
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