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«Beide sollten Lust auf das Gespräch haben»

Im Mitarbeitendengespräch (MAG) soll es vor allem um eines gehen: ums Gespräch. Die Mitarbeitenden und die Führungspersonen sollen sich Zeit nehmen, um zusammen einen grösseren Rück- und Ausblick zu machen. Wie genau sie diesen aber ausgestalten wollen und ob sie sich mehr als einmal pro Jahr Zeit dafür nehmen, bleibt ihnen überlassen. Das Personalamt hat zu diesem Zweck die MAG-Formulare entschlackt und die Hilfsmittel überarbeitet.

Der Name sagt es eigentlich, doch im Arbeitsalltag wird es nicht immer so gelebt: Das «G» in «MAG» steht für «Gespräch», das Führungspersonen und Mitarbeitende mindestens einmal pro Jahr, so die gesetzliche Grundlage, zusammen führen. Einige aber empfinden es als Pflichtübung: Die Führungspersonen füllen die im Formular geforderten Punkte aus, diskutieren sie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, diese ergänzen und erhoffen sich eine möglichst gute Bewertung (und eine Lohnerhöhung). Doch dabei geht es um anderes, wie Patricia Rink vom Personalamt hervorhebt: «Beide Seiten sollten Lust auf das Gespräch haben, es zum Anlass nehmen, den Motivations- und Entwicklungsgedanken zu stärken.» Führungspersonen und Mitarbeitende finden beim Gespräch für einen Moment aus dem Alltag und machen gemeinsam einen grösseren Rück- und Ausblick, der ihnen und dem Betrieb etwas bringt. Um dies zu fördern, hat das Personalamt einiges rund ums MAG überarbeitet. Die neuen Formulare und Hilfsmittel stehen ab dem 15. September 2023 in MAGplus und im Internet bereit.

MAG flexibel handhaben

Dabei fällt auf: Das Personalamt hat den MAG-Bogen deutlich entschlackt. Das hat seine Gründe: Ein gutes MAG braucht Vorbereitung, Zeit und Offenheit. Der Bogen diene dabei bloss als Hilfsmittel, sagt Patricia Rink. Die einzelnen Themenfelder und das Gespräch aber können die Beteiligten so gestalten, wie es ihnen am besten nützt. Denn sie wissen am besten, was für sie sinnvoll und dienlich ist. So können sie beispielsweise Beurteilung und Zielvereinbarung kombiniert in einem Gespräch durchführen oder bei Bedarf auf zwei Gespräche aufteilen. Keine Lust auf Sitzungszimmer? Warum nicht zusammen einen Spaziergang machen. Einen MAG-Zwischenstopp nicht fix auf einen bestimmten Monat ansetzen, sondern dann, wenn das grosse Jahresziel wirklich abgeschlossen ist? Warum nicht. Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden oder Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch mit einfliessen lassen? Denkbar.

Die Mitarbeitenden sind die Experten

Bei «MAGplus» werden die Mitarbeitenden stärker ins Zentrum gerückt: «Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Experten für ihre Stelle», sagt Patricia Rink. Sie erleben Höhen und Tiefen in ihrem Job am direktesten. Darum sollen sie auch vermehrt zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge äussern können. Sie können Verbesserungsmöglichkeiten erkennen, die für die Führungspersonen nicht so gut sichtbar sind. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bald genau wie Führungspersonen übers Jahr verteilt die Möglichkeit, sich im MAGplus-Tool Notizen zu machen. Diese werden im MAG-Bogen auch ersichtlich, wenn die Mitarbeitenden sie freigeben. Sie bereiten sich individuell mit ihrem eigenen Bogen aufs Gespräch vor und ergänzen nicht mehr wie bisher die Ausführungen der Führungspersonen. «Der MAG-Bogen soll beide Perspektiven sichtbar machen», erklärt Patricia Rink.

Änderungen im Beurteilungsprozess ab 2024

Die überarbeiteten MAGplus-Unterlagen stehen ab dem 15. September auf www.be.ch/mag und in «MAGplus» zur Verfügung. Mitarbeitende und Führungspersonen finden hier auch Erklärungshilfen, bald folgt ein Erklärvideo. Ab dem 15. September können die Zielvereinbarungen in den neuen Dokumenten gestartet werden. Der Beurteilungsprozess 2023 läuft aber noch mit den bisherigen Formularen. Ab 2024 wird es auch hier gestalterische Neuerungen geben, um die Kernaussage besser auszudrücken: Die Gesamtbeurteilung stellt Person und Stelle gegenüber. Die grösstmögliche Übereinstimmung zwischen den Anforderungen der Stelle und den Leistungen und dem Verhalten des/der Mitarbeitenden besteht in der Mitte. Rechts und links der Mitte gibt es Abweichungen, die auch angemessene Konsequenzen nach sich ziehen sollten. 

Weitere Informationen im Internet: www.be.ch/mag

Weitere Informationen im Intranet (nur für Kantonsangestellte zugänglich): MAGplus - Intranet Personalamt Kanton Bern

Text: Catherine Arber

Ilustration: Tim Burkhalter

Veröffentlicht am 31.8.2023

 

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