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Seedorf – die Wohngemeinde der Regierungspräsidentin

Finanzdirektorin Beatrice Simon präsidiert 2021/2022 den Regierungsrat. Sie wohnt in der Gemeinde Seedorf am nördlichen Abhang des Frienisbergs. Die Gemeinde hat neben viel Natur auch einige kulturelle Sehenswürdigkeiten zu bieten – darunter auch ein Unesco-Weltkulturerbe.


Seedorf liegt rund 17 Kilometer nördlich von Bern am Fusse des Frienisbergs. Mit einer Fläche von rund 21 Quadratkilometern ist Seedorf eine der grösseren Gemeinden im Berner Mittelland. Neben dem namensgebenden Seedorf mit Kirche gehören dazu noch neun andere Dörfer und elf Weiler. Rund 3100 Menschen leben hier.

Lange Geschichte

Die Gemeinde blickt auf eine lange Geschichte zurück. Um 1900 wurden am Lobsigensee die Überreste einer Siedlung aus der Jungsteinzeit entdeckt. Seit 2011 gehört der See zusammen mit anderen Fundstellen in der Schweiz zum Unesco-Weltkulturerbe. Seedorf ist generell reich an archäologischen Zeugen. Unter anderem wurden hier Gräber aus der Hallstatt- und Latènezeit entdeckt. Wer an der jüngeren Vergangenheit interessiert ist, findet im Dorfmuseum viele alte Gegenstände aus dem Alltag unserer Vorfahrerinnen und Vorfahren.

Am Anfang ein Kloster

Erstmals erwähnt wurde Seedorf im Jahr 1131 in der Gründungsurkunde des Klosters Frienisberg. Das ehemalige Zisterzienserkloster war im Mittelalter ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region westlich von Bern. Es besass Land in 45 Dörfern und Reben am Bielersee. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgehoben und die Klosterkirche abgebrochen. Heute befindet sich in den Gebäuden ein Wohn- und Pflegeheim.

Gute Aussichten

Auch Naturinteressierte kommen in Seedorf auf ihre Kosten. Da ist vor allem der ausgedehnte Wald auf dem Frienisberg, der zum Wandern einlädt. Auf dem höchsten Punkt, dem Chutzen, steht ein 40 Meter hoher Holzturm. Der Chutzenturm bietet ein wunderbares Panorama von den Berner Alpen über das Mittelland bis zum Jura.

Win-win-Situation

Eine seltene Vogelart lebt seit 2019 am Lobsigensee: der Kiebitz. Von dieser Art gibt es in der Schweiz nur noch rund 140 bis 180 Paare. Sechs davon leben in den überschwemmten Wiesen rund um den kleinen See. Schuld an der Überschwemmung ist eine andere Tierart: der Biber. Im angrenzenden Seebach hat er Dämme gebaut und dadurch das Umland geflutet. Die Überschwemmungen sind nicht nur für die Natur ein Segen. Auch die Überreste der Pfahlbauten sind unter Wasser besser geschützt. Also eine Win-win-Situation für Natur und Kultur. Und der Kanton spart Geld für Renaturierungen und Kulturschutz.

Text: Eduard Fiala
Illustration: Thibaut Muller

Da ist Seedorf

Statistikdaten
  • BFS-Nr. : 312
  • 3267 Seedorf
  • Fläche 20.84 km2
  • 3'155 Einwohner 
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