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In Orvin, wo im Frühling ein Meer von Osterglocken blüht

Osterglocken – von manchen als Symbol für ewiges Leben betrachtet – wachsen im Berner Jura zu Hunderttausenden. Jeden Frühling verwandeln sie die Weiden in ein gelbes Blütenmeer, insbesondere auf den Höhen der Gemeinde Orvin im Regionalpark Chasseral.

Das oberhalb des malerischen Dorfes Orvin gelegene Les Prés-d’Orvin zieht jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucherinnen an. Das auf etwas mehr als 1000 m ü. M. gelegene Gebiet ist berühmt für seine mit Osterglocken bedeckten Weiden, die den Beginn des Frühlings ankündigen. In diesem Jahr sind die Osterglocken trotz des Schnees Anfang April bereits zu sehen. Obwohl sie in grosser Zahl zu finden sind, stehen diese Blumen unter Schutz. Wenn Sie ein kleines Souvenir von Ihrem Spaziergang mitnehmen möchten, dürfen Sie nur einen Strauss pflücken, der in eine Hand passt. Ausserdem ist es verboten, Blumen zu entwurzeln oder auszureissen, um sie in den eigenen Garten zu pflanzen. In der Gegend sind Wildhüter anwesend, um die Spaziergängerinnen und Spaziergänger zu sensibilisieren.

Beliebtes Wintersportziel

Les Prés-d’Orvin ist mit seinen Skipisten, der Rodelbahn und einer Langlaufstrecke ein beliebtes Wintersportziel. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus der Region haben hier an Skitagen oder in Skilagern die Grundlagen des Schneepflugs erlernt. Der Grossrat Pierre-Yves Grivel organisierte dort vor zehn Jahren den 24. Skicup der Kantonsparlamentarierinnen und Kantonsparlamentarier.

Der Streit um Wolf und Bär

Über den Ursprung des Namens «Orvin» gibt es zwei gegensätzliche Theorien. Die erste schriftliche Erwähnung von «Orvin» geht auf das Jahr 866 zurück, als in einer Urkunde die Übergabe von Ländereien an die Abtei von Moutier-Grandval festgehalten wurde. Der Name leitet sich vom germanischen Vornamen Ulf ab, der «Wolf» bedeutet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Ortsname über «Urvin» zu «Orvin». Dieser Version steht die Legende gegenüber, wonach sich ein Jäger eines Tages Auge in Auge mit dem Bären wiederfand, den er jagte. Anstatt zu fliehen, stellte er sich ihm entgegen und rief «Or, vin» (Bär, komm, in Dialekt). Diese Jagdszene ist auf dem Gemeindewappen noch immer zu sehen.

Beeindruckende Felswand

Eine beeindruckende Felswand dominiert das Tal von Orvin und sein Dorf. Kletterbegeisterte mögen unter anderem die oft milden Winterbedingungen, Naturliebhaberinnen und Naturliebhaber die seltenen Blumenarten und zahlreiche Vogelarten.

Text: Bertrand Konaté
Illustration: Thibaut Muller

Das ist Orvin

Statistikdaten
  • BFS-Nr. : 0438
  • 2534 Orvin
  • Fläche 21,49 km2
  • 1212 Einwohnerinnen und Einwohner (2019)
  • www.orvin.ch 
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