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Adelboden – wo ein Freibad neue Perspektiven eröffnet

Bild: David Bühler

Strandfeeling mit Blick auf ein beeindruckendes Alpenpanorama: Das bietet das Gruebibad in Adelboden. Das Bad aus dem Jahr 1931 wurde sorgfältig restauriert und hat das höchstgelegene 50-Meter-Schwimmbecken in der Schweiz.

Entworfen wurde das Gruebibad 1931 von Ingenieur Beda Hefti, der in der ganzen Schweiz Bäder baute, die bis heute Klassiker sind. Sein Konzept lautete: klare Formen aus Stahl, Beton und Glas. Die Idee für das Freibad hatten drei Jahre zuvor die Hoteliers von Adelboden. Ihr Ziel für die Anlage war eine Atmosphäre wie am Mittelmeer, umgeben von einer prächtigen Bergkulisse. Dafür soll damals sogar eigens Sand aus Marseille herangeschafft worden sein. Und der Bau des 50-Meter-Beckens in den steilen Berghang war technisch eine grosse Herausforderung.

Mutproben und flotte Musik

Bild: Foto Klopfenstein Adelboden

Mit dem 5-Meter-Sprungturm verfügte das Bad über eine Attraktion für Wagemutige, und beim Musikpavillon konnten bewegungshungrige Gäste im Takt turnen. Später fanden dort auch «Thé dansant»-Anlässe statt. Das Gruebibad war ein Ausdruck der Lebensfreude und des Drangs nach Licht und Bewegung zu Beginn der Dreissigerjahre.

In den letzten Jahren wurde das Bad in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege sorgfältig renoviert und soweit möglich und sinnvoll im ursprünglichen Stil wiederhergestellt. Das ist alles andere als selbstverständlich – denn noch 2011 stand das Gruebibad vor dem Aus.

Rettung in letzter Minute

Nach der erfolgreichen Anfangszeit kam die ursprünglich farbenfrohe Anlage nach und nach in die Jahre. Das Bad erlebte verschiedene, mehr oder weniger missglückte Sanierungen. Mitte der 1970er-Jahre verschwand der Musikpavillon, nachdem das Betondach eingeknickt war. Das Kinderbassin wurde ersetzt, die Nischen der Garderoben wurden zugemauert und das 50-Meter-Becken auf 25 Meter verkleinert. Das Freizeitverhalten änderte sich, und das Bad ging gar in Konkurs.

2011 lehnten die Adelbodnerinnen und Adelbodner zwei Sanierungsprojekte ab. Danach übernahm als Übergangslösung vorerst der Schwimmclub den Betrieb. 2016 stimmte die Bevölkerung dann doch noch für die Rettung ihres Freibads, und anderthalb Jahre bewilligte sie auch noch einen zusätzlichen Kredit dafür. Denn die Sanierung war vor allem wegen Umweltauflagen und Hangrutschmassnahmen deutlich teurer geworden als geplant. 

Zurück in die Zukunft des (Sonnen-)Badens

Seit 2019 ist das renovierte Gruebibad wieder in Betrieb. Fast, aber nicht ganz wie früher. Zwar ist der Sprungturm nur noch drei statt fünf Meter hoch, dafür wird das Schwimmbecken mit Fernwärme geheizt. Der neu erstellte Musikpavillon sieht etwas anders aus als der ursprüngliche aus den Dreissigerjahren und der damalige «echte» Sandstrand fehlt. Aber sonst gilt auch heute, was schon Anfang der Dreissigerjahre das Ziel des Gruebibads war: eine Atmosphäre wie am Mittelmeer, umgeben von einer prächtigen Bergkulisse.

Text: Manuel Schär

Zum Video der kantonalen Denkmalpflege

Bild: David Bühler

 

 

Das ist Adelboden

Statistikdaten
  • BFS-Nr. : 0561
  • 3715 Adelboden
  • Fläche 568,7 ha
  • 3343 Einwohnerinnen und Einwohner
  • www.adelboden.ch
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