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La Neuveville, Kantonskapitale des Weins

Die Weinberge oberhalb des Bielersees leuchten je nach Jahreszeit grün, gelb oder rot. Einer von ihnen ist der Weinberg von La Neuveville: Mit einer Fläche von rund 80 Hektar ist er der grösste im Kanton Bern.

La Neuveville liegt am linken Ufer des Bielersees, zwischen See und Bergen, Wald und Kulturland. Die Weinberge an den Hängen werden von den wärmenden Spiegelungen des Seewassers und den kalkhaltigen Böden begünstigt, auf denen Chasselas, Chardonnay und Pinot-Rebsorten angebaut werden. Mit einer Fläche von rund 80 Hektar ist der Weinberg von La Neuveville der grösste im Kanton Bern. Wer die Weine aus der Region entdecken möchte, kann dies auf einer Wanderung oder einer Radtour machen – und die verschiedenen Farben unterwegs geniessen, etwa im Sommer das Blau des Sees oder das satte Grün der Weinberge.

Dreitägiges Weinfest im September

Jedes Jahr im September feiert La Neuveville sein traditionelles Weinfest. Bei günstigen Wetterbedingungen besuchen bis zu 25’000 Personen das dreitägige Fest. Es bietet den Winzerinnen und Winzern die Gelegenheit, ihre Tropfen einem breiten Publikum vorzustellen. Das Weinfest ist nicht nur eine Veranstaltung rund um die lokalen Rebsorten, sondern vereint auch alle Generationen, mit zahlreichen Konzerten, Aktivitäten für Kinder und dem berühmten Umzug am Sonntag als Abschluss. Es findet dieses Jahr vom 9. bis 11. September statt.

Die Burg und ihre bewegte Geschichte

Die Region gehörte einst zum Bistum Basel. Im 13. Jahrhundert beschloss der Fürstbischof Henry d’Isny, die Burg auf dem Schlossberg zu errichten, die noch heute die Stadt überragt, um sein Gebiet vor dem Grafen Rudolf von Neuenburg zu schützen. In den 1310er-Jahren wurde La Neuveville gegründet. Im Norden verteidigte der «Tour Rouge» den Eingang in die Stadt, während der «Tour de Rive» den Eingang im Süden schützte.

Die Festung Schlossberg verlor jedoch nach der Unterzeichnung des Bündnisvertrags zwischen dem Fürstbischof und dem Grafen von Neuenburg in den frühen 1340er-Jahren an Bedeutung. Sie verfiel zu einer Ruine und entging 1884 nur knapp der Zerstörung. 1930 wurde sie ein zweites Mal durch den Finanzier Louis-Philippe Imer gerettet, der das Schloss später der Gemeinde La Neuveville und dem Staat Bern vermachte.

Dorf mit schweizweiter Ausstrahlung

In diesem Jahr reicht La Neuvevilles Ausstrahlung weit über die Kantonsgrenzen hinaus: Der Ort ist Finalist für die Auszeichnung «Schweizer Dorf des Jahres 2022», der von «L’Illustré», der «Schweizer Illustrierten» und «La Domenica» vergeben wird. Die Stadt hat ein vielfältiges kulturelles Angebot: Museen, Kino, Theater, unzählige Konzerte im Sommer. Das Leben hier wird auch von den zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern, Bildhauerinnen und Bildhauern oder Designerinnen und Designern belebt, die in der Stadt und deren Umgebung ansässig sind.

Das ganze Jahr über können Liebhaberinnen und Liebhaber der Region auch die wilde Schönheit des Regionalparks Chasseral geniessen und, warum auch nicht, einen Kamelritt (!) oder im Winter eine Schneeschuhwanderung machen. Eines ist sicher: In La Neuveville hat man keine Zeit, sich zu langweilen!

Text: Betrand Konaté
Illustration: Thibaut Muller

Das ist La Neuveville

Statistikdaten
  • BFS-Nr. : 0723
  • 2520 La Neuveville 
  • Fläche 680 ha
  • 3884 Einwohnerinnen und Einwohner
  • www.laneuveville.ch
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